Ferrari, 860 Monza, 1/43
Jahrgang: 1965, Rennserie: Rally, Nassau Trophy, Fahrer: A. de Portago, Startnummer: 13, Farbe: blau/hell mit 2 gelben Streifen, RHD
Allroundsportler aus adligem Haus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Don Alfonso Antonio Vicente Eduardo Ángel Blas Francisco de Borja Cabeza de Vaca y Leighton, Carvajal y Are, Conde de la Mejorada, Marquis de Portago, wie er mit vollem Namen hieß, wurde als Sohn einer Irin und eines spanischen Adligen 1928 in London geboren und wuchs wohlbehütet in Biarritz auf, während sein Vater im Spanischen Bürgerkrieg kämpfte.
Dank seines reichlich vorhandenen Geldes widmete er sich vielen Sportarten, insbesondere mit Pferden: er war Jockey, gewann die französische Amateurjockey-Meisterschaft, nahm zweimal am Grand National teil und spielte auch ausgezeichnet Polo. Als Bobfahrer nahm er 1956 an den Olympischen Spielen teil und belegte im Zweierbob den vierten Rang, ein Jahr später holte er Bronze bei der Weltmeisterschaft. Alfonso de Portago war auch im Schwimmsport aktiv.
Bei alledem war de Portago kein verbissener Trainierer, sondern es zählte für ihn vor allem der Spaß, weswegen ihm Zeitgenossen den Spitznamen „Partygo“ in Anlehnung an seinen Namen verpassten.
Motorsportkarriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zum Motorsport kam de Portago eher zufällig. Luigi Chinetti, ehemaliger Le-Mans-Sieger, fragte ihn 1953, ob er sein Beifahrer bei der Carrera Panamericana sein wollte. De Portago bejahte und war fortan ein begeisterter Motorsportler und Vorbild für reiche Sportwagenfahrer. 1954 erwarb er einen privaten Maserati und 1955 sah man ihn in einem auffällig gelb-schwarz lackierten privaten Ferrari.
Er zeigte bald, dass er ein ausgezeichneter Pilot war, und seine Leistungen bei Langstreckenrennen bewogen Enzo Ferrari dazu, ihm in der Automobil-Weltmeisterschaft 1956 einen Platz in seinem Werksteam zu geben. Sein bestes Resultat war der zweite Platz beim Großen Preis von Großbritannien, den er sich allerdings mit Peter Collins teilen musste, da wie zu der Zeit üblich die Fahrer gewechselt werden konnten. Beim Großen Preis von Argentinien 1957errang er als Fünfter erneut WM-Punkte.
Tod bei der Mille Miglia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Auf Wunsch Enzo Ferraris nahm de Portago an der Mille Miglia 1957 teil, obwohl er vorher Bedenken gegen das Rennen geäußert hatte. Ursprünglich lehnte er den ihm angebotenen Wagen ab und verwies auf Olivier Gendebien, der zielstrebiger an diesem Rennen teilnehmen wollte, aber seiner Meinung nach ein schwächeres Auto gestellt bekam. Daraufhin provozierte Ferrari ihn mit der Aussage, dass Gendebien auch so schneller fahren würde.
Ein Autorennen auf ungesicherten italienischen Landstraßen, quer durch Dörfer mit vielen Zuschauern entlang der Strecke erschien ihm gefährlich und nicht mehr zeitgemäß; aber dennoch fuhr er. Beim letzten Service-Stopp vor dem Ziel lag er auf Rang 3. Ein dringend notwendiger Reifenwechsel wurde abgelehnt, er hätte zu viel Zeit gekostet. Nahe dem Dorf Guidizzolo, zwischen Mantua und dem Ziel in Brescia, kam es zur Tragödie: Ein Reifen platzte, der Ferrari kam von der Straße ab und überschlug sich. De Portago starb, ebenso sein Beifahrer Edmund Nelson und neun Zuschauer, darunter fünf Kinder. Der Unfall war ausschlaggebend dafür, dass die Mille Miglia in dieser Form verboten wurde. Zudem kam es zu einem drei Jahre dauernden Prozess gegen Ferrari und den Reifenhersteller Englebert.
- Marke
- Ferrari
- Art des Fahrzeugs
- Rennwagen
- Farbe
- Blau
- Typ
- 860 Monza
- Fahrer
- A. de Portago
- Farbinfo-Zusatz
- hell, mit 2 gelben Streifen
- Startnummer
- 13
- Hersteller
- Art
- Rennserie
- Rally
- Jahrgang
- 1965, Nassau Trophy
- Massstab
- 1/43